IGFG Interessengemeinschaft Fällander Geschichte
Das alte Schulhaus Fällanden
Seit 180 Jahren gehört das «Trio» Kirche, Pfarrhaus und Schulhaus zum Dorfbild von Fällanden wie Eiger, Mönch und Jungfrau zum Berner Oberland!
Kirche und Pfarrhaus sind wesentlich älter als das Schulhaus. Das neue Schulgesetz von 1832 (= Gründung der Volksschule) verpflichtete die Gemeinden, mehr Schulraum zu schaffen. Weil es den Fällandern aber seit jeher an Geld mangelte, waren kreative Lösungen gefragt. Das Holz wurde in den Gemeindewaldungen geschlagen, die Bürger legten Steine bereit und Besitzer von Zugtieren besorgten den Transport zum Bauplatz. Ein Beispiel für gelebten Gemeinsinn, wie in jüngster Zeit der Bau vom Waldhuus. Die Freude am fertigen Schulhaus war so gross, dass die Fällander nebst dem Einweihungsfest im Mai 1839 noch ein zweites 1841 feierten.
Im Schulhaus haben Generationen von Kindern Rechnen, Schreiben und Lesen gelernt. 1961 ist die Schule ins neue Schulhaus Lätten umgezogen. Seither werden die Räumlichkeiten von Vereinen, Gruppen und seit Jahren von der Jugendarbeit und der reformierten Kirchgemeinde genutzt.
Das alte Schulhaus hat auch heute noch eine wichtige Erziehungsfunktion – nämlich im Kreisverkehr. Durch seinen exponierten Standort zwingt es PW-, LKW- und Busfahrer aufeinander Rücksicht zu nehmen. Und siehe da – es funktioniert!
Während landauf, landab in den Dörfern kostspielige Verkehrsberuhigungs-Massnahmen erstellt werden, können wir Fällander von der ’Weitsicht’ unserer Vorfahren profitieren.
Wen wundert’s, dass das alte Schulhaus, wie auch die Zwicky-Fabrik, im Inventar der kommunalen Schutzobjekte enthalten ist, und zwar in der höchsten Einstufung: A = bedeutend (B = erhaltenswert; C = bedingt erhaltenswert) Es wäre darum an der Zeit, wenn die Öffentliche Hand, als Besitzerin, dem Gebäude einen frischen Anstrich verleihen würde.
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